2. Mai 2018 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Dominic Reinicke zu Marvel „Avengers – INFINITY WAR“

Als ein intergalaktischer Tyrann namens Thanos sich aufmacht, die mächtigen Infinity-Steine zu suchen, müssen die Avengers sich vorbereiten, das Schicksal der Erde und des ganzen Universums im Kampf um die Steine zu verteidigen. Hilfe bekommen die Rächer bei dieser Schlacht von alten Bekannten und neuen Verbündeten.
Nach 10 Jahren und einem Haufen Filme ist es endlich soweit: All unsere Marvel-Lieblingshelden treffen auf den Bösewicht Thanos auch damit auch ihre bisher größte Herausforderung. Und eine Herausforderung war der unter der Regie der Russo-Brüdern entstandene „Avengers – Infinity War“ auch für die Marvel-Studios. Schon bei dem Blick auf das Filmposter fällt einem auf, mit was für einem großen Cast der Film aufwartet. Dabei wird keine Zeit damit verbracht, dem Zuschauer weder zu erklären, woher diese ganzen Superhelden kommen, noch was ihre Beziehungen zueinander sind. Wer versucht mit „Avengers – Infinity War“ neu in die Marvel-Filmreihe einzusteigen, wird vor lauter Charakteren schnell nicht mehr hinterherkommen. Doch was als Kritikpunkt ausgelegt werden kann, kommt der Dynamik des Films massiv zugute.
Ohne Umschweife beginnt der Film genau da, wo uns das After-Credits Ende von „Thor: Ragnarok“ rausgelassen hat. Die Action beginnt und endet dann auch so schnell nicht mehr. Der Fokus liegt klar auf dem Zusammentreffen von Helden und Schurken, und den Kämpfen, die sich zwischen denselbigen entwickeln. All das funktioniert in einem erstaunlichen Maße dadurch, dass man Thanos als Bösewicht und Bedrohung ernst nimmt. Dadurch, dass die auch so schon ziemlich lange Spielzeit von 2:40h einigermaßen gerecht auf die 18 Helden aufgeteilt werden muss, verbringt man zwangsläufig die meiste Zeit mit Thanos, der einer der klaren Pluspunkte des Films ist. Denn nur wenige Marvel-Filme haben einen so gut geschriebenen Antagonisten wie „Avengers – Infinity War“. Thanos ist von der Gerechtigkeit seiner Sache überzeugt und versucht die Helden nicht nur einmal davon zu überzeugen, dass seine Ziele unausweichlich sind, um Gleichgewicht herzustellen. Er wirkt nicht nur ein Vehikel, sondern hat auch persönliche, berührende Momente, die als herausragend aus dem Film hervorstechen. Diese fehlen den Protagonisten zuweilen. Charaktere, die man in vorherigen Filmen lieb gewonnen hat, werden durch ihre teilweise zu kurze Screentime auf ihre erwartbaren Charaktereigenschaften runtergebrochen. Ein Peter Quill, der in „Guardians of the Galaxy“ noch der Hauptcharakter und Anführer der „Guardians“ war, wird plötzlich zum Comic Relief und Sidekick, einfach weil die Narrative es nicht anders hergeben kann. Damit auch bloß jeder etwas zu tun hat, ist man unglücklicherweise auch nicht um eine riesige CGI-Monster-Schlacht herum gekommen. Das Effekt-Feuerwerk ist groß, spektakulär und macht auch Spaß, aber wenn die B-Riege der Avengers im letzten Drittel gegen eine Horde gesichtsloser Aliens kämpft sind die Einsätze und damit meine emotionale Investition leider nicht sehr hoch. Viel zu stark fühle ich mich erinnert an die Schlacht gegen die „Chitauris“ aus „Avengers“ und den Kampf gegen die Roboter-Armee aus „Avengers: Age of Ultron“. Hier hätte ich mir wirklich ein bisschen Innovation gewünscht.
„Avengers – Infinity War“ ist ein Blockbuster, der sich an fast ausschließlich an Fans richtet und hat mit seiner langen Historie, auf die sich der Film beruft, eine gewisse Einzigartigkeit erreicht. Allerdings war das nur der erste Teil des „Infinity Wars“ und das merkt man dem Film ganz klar an. Handlungsstränge werden nicht zu Ende erzählt und Fragezeichen nicht aufgelöst. „Avengers Infinity War“ ist bombastisch und macht eine Menge Spaß. Er ist aber auch der Auftakt zu einem noch größeren Finale und das Setup für einen Film, der wahrscheinlich noch bombastischer sein wird.

 

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