2. Mai 2019 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Markus Elfert zu Marvels „Avengers: Endgame“

Marvel Studios' AVENGERS: ENDGAME..Tony Stark/Iron Man (Robert Downey Jr.)..Photo: Film Frame..©Marvel Studios 2019

Avengers ENDGAME ist der vorläufige Abschluss einer langen Erfolgsstrecke für Marvel im MCU (Marvel Cinematic Universe)

22 Filme einschließlich dem jetzigen, gerechnet ab Iron Man, und dem Jahr 2008 (SPIDER-MAN: FAR FROM HOME wird Phase drei endgültig beschließen). INFINITY WAR aus dem Vorjahr war bereits eine riesige Ansammlung an Charakteren und Schauplätzen und lieferte mit Thanos einen komplexeren und motivbehafteteren Gegenspieler, wie man ihn bislang aus den Marvel Filmen kannte und den (temporären?) Abschied zahlreicher Charaktere am Filmende. Und vor allem bot INFINITY WAR damit einen Cliffhanger, der Maßstäbe setzte.

Mit ENDGAME liegt nun quasi die Fortsetzung vor, die sich abermals anschickt die Messlatte höher zu legen: Rekorde in Laufzeit (182 min) , Box Office (die Mrd. wurde wenigen Tagen eingespielt) und Hype im Netz. Ich muss aber gestehen, dass ich trotzdem ein wenig enttäuscht aus der Pressevorführung kam. Es ist schwierig dies spoilerfrei exakt zu erläutern, aber da ist zum einen der Plot, der schon sehr dünn ist und der weitgehend wie vermutet abläuft. Trotz der ausgedehnten Laufzeit werden viele Charaktere nur kurz auf der Leinwand gezeigt und tragen weniger zur Handlung als noch in INFINITY WAR, man könnte fast von lieblosem Abhaken sprechen.

Am schlimmsten war für mich aber der Humor, wenn etwa einer der Charaktere mit Bierbauch und Bedrohen eines Jugendlichen Fortnite Spielers am Telefon der Lächerlichkeit preisgegeben wird, auch die Hulk Figur hätte ich lieber anders in der Handlung gesehen.
das sticht angesichts der eigentlich getragenen Stimmung irgendwie negativ heraus und vielleicht sollte ein Film mal wieder den Mut haben durchgängig auf den comic relief zu verzichten.
Auch eine Massenschlacht ist von der Inszenierung mehr Kirmes als gut überlegter und choreografierter Handlungsbestandteil, da wäre viel mehr episches Handeln der Helden möglich gewesen. Wie das geht hat Peter Jackson gezeigt oder zuletzt GAME OF THRONES im TV. Es zeigt sich auch das man mit neuen Charakteren wie Captain Marvel und deren Macht noch nicht so richtig umzugehen weiß und wie man diese dauerhaft in die Handlung einbettet. 

Auf der Plusseite bleiben charmant inszenierte Besuche vergangener Schauplätze und Jahre, einige emotionale Szenen und Abschiede und die Hoffnung auf den Mut von Marvel sich neu auszurichten und nicht das Heil nur in mehr, länger und bombastischer zu suchen. Das wird sicher schwierig, da jeder Marvelfilm der unter einer Mrd Boxoffice bleibt, schon unter der Erwartung bleibt.

Für mich bleibt ein guter aber nicht überragender Film, der mit mehr Mut noch epischer hätte werden können.

Markus Elfert

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