23. Mai 2018 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Sebastian König zu Ron Howards „SOLO – A STAR WARS STORY“

Die Erwartungen an „SOLO – A Star Wars Story“ könnten nicht höher sein.
Der letzte Star Wars -Story-Film, Rogue One, hatte die Messlatte für die neue Serie an Star Wars-Filmen, die neben der Haupt-Saga spielen, sehr hoch gelegt. Hinzu kommt, daß es in „Solo“, wie der Titel schon sagt, um Han Solo geht, eine der bekanntesten Figuren aus der Saga, sowie andere beliebte Nebencharaktere aus der Original-Trilogie.

In SOLO wird die Geschichte von Han Solo erzählt, wie er von einem armen Leibeigenen zum berüchtigten Outlaw wird und seinen Gefährten Chewbacca kennenlernt. Wenn man sich mit den Star Wars-Geschichten auskennt, ist es nicht schwer zu erraten, was und welche Momente wir im Film zu Gesicht bekommen werden. Das muss den Filmemachern auf jeden Fall bewusst gewesen sein, denn der Film fühlt sich nicht an wie die Checkliste einer Geschichtsstunde.
Die Character-Wegpunkte sind gut und nahtlos in einen Plot eingefügt, den man ein großartiges Action-Abenteuer nennen kann. Dabei wird der Status Quo des Star Wars-Universums genutzt, um den Charakteren bestimmte Handlungswege aufzugeben. Die Story zwingt die Charaktere, nicht die Charaktere die Story.
Der zweite Punkt, der dafür sorgt, daß SOLO nicht zu einem „Fan-Service“ wird, sind die neuen Charaktere, die um die bekannten Figuren herum gruppiert werden. Sie helfen nicht nur der Hauptfigur bei ihrer

Sebastian König

Entwicklung, sondern haben auch eine ganz eigene Persönlichkeit, und bekommen Raum zur Entfaltung.
Und zu guter letzt sind da unsere legendären Figuren selbst, die nicht zu Sklaven des Vorangegangenen werden, sondern wirklich sie selbst sein dürfen. So ist Hauptdarsteller Alden Ehrenreich genauso Han Solo, wie Harrison Ford Han Solo ist. Gleiches gilt für Donald Glover und Jonaas Suatomo, die Lando Calrissian und Chewbacca spielen. Dieses Gefühl für die Charaktere ist wohl den Autoren Lawrence und Johnathan Kasdan zu verdanken. Lawrence, der ältere dieses Vater-Sohn Gespanns, hat der Figur des Han Solo schon in „Das Imperium schlägt zu zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ den Weg bereiten, sowie in „Das Erwachen der Macht“ ein Ende setzen dürfen.
Das Design des Films ist über jeden Zweifel erhaben. Allein die fantastischen Kostüme stechen einem ins Auge, die gekonnt Andersartigkeit und Vertrautheit, Fantasie und Realismus, vereinen. Sie sind ein Beispiel für die gesamte Bandbreite an Optik, die im Film zu sehen ist. Echte Sets und Live-Action auf der einen Seite, State-of-the-Art CGI-Effekte und Animation auf der anderen. Das fühlt sich vereinzelt etwas zu kontrastreich an, um nicht zu sagen „over the top“, macht aber für die Story durchaus Sinn.
SOLO ist damit ein sehr eigenständiger Film, den man gerne schaut und von dem man sich auf jeden Fall unterhalten fühlt. Auch wenn man im Grunde weiß, wie die Geschichte danach weitergeht, bräuchte der Film an sich keine Fortsetzung. Regisseur Ron Howard, dessen Karriere von Star Wars-Schöpfer George Lucas gefördert worden war, läßt uns mit seiner Vision eines Star Wars-Films wunschlos glücklich zurück.
Allerdings gibt es eine Szene, die explizit auf das hindeutet, wohin die Reise im nächsten Star Wars-Story-Film gehen könnte, was insofern eine Premiere darstellt. Lucasfilm sagt ganz eindeutig „Das Star Wars-Universum ist groß und wir haben damit etwas vor.“
Nachdem man SOLO gesehen hat, kann man kaum abwarten, was uns als nächstes in den Kinosessel fesseln wird!

Sebastian König für INDAC

http://artofbasti.com/

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Comment (1)

  1. Marc Wehe

    Hätte ich besser nicht ausdrücken können. Vorallem der Plot ist gut gewählt und hier beweist Disney sein Gespür. Die „Neben“ – Saga ist mal wieder fantastisch, gerade hier wird den Charakteren anders als bei der Fortsetzung der Episoden 7 und 8 genügend Zeit gegeben sich zu entwickeln. Man hat nicht das Gefühl alles geht zu schnell und irgendwie fehlt es an Zeit. Wer die Bücher kennt weiß, daß man einfach einen älteren Band in die Hand nehmen kann und genau die Anekdote einige Jahre später die man gerade in einen Gespräch liest wiederfindet und genau das verkörpern diese Nebensaga extrem gut. Auch wenn es völlig utopisch ist das Star Wars Universum zu verfilmen, dieses Projekt ließe den Herr der Ringe wie ein lustiges Taschenbuch erscheinen.

    Also Leute ab ins Kino es lohnt sich.

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