27. April 2018 Johannes Wolters

Die INDAChs Kritik von Letty Fegendreher zu Marvels „Avengers – Infinity War“

Das Publikum muss nahtlos versorgt werden mit neuen Superhelden-Filmen!

Eben noch hüpfte „Black Panther“ auf der Kinoleinwand umher – und schon steht nun die große Schlacht an, auf die es in den vorangegangenen Filmen bereits viele Anspielungen gab und von der man langsam auch dachte: „Ja, es könnte nun mal soweit sein.“ Befürchtet man ein „All Star“-Medley, wie es zum Beispiel in der Musikbranche gerne gemacht wird, bei dem – vorzugsweise zur Weihnachtzeit – irgendein emotionaler, aber auch sehr kitschiger Song geträllert wird – und es ja auch irgendwie ganz cool ist, die verschiedenen Künstler zu hören – es im Gesamten aber, wenn man ehrlich ist, nicht wirklich zwingendermaßen ein ‚guter’ Song ist – nun ja… ganz ist dieses Phänomen in „Infinity War“ nicht von der Hand zu weisen. Aber es ist gut gemacht. So gut, dass das Gefühl fast verschwindet und man es beinahe vergisst. (Genauso, wie den Fakt, dass manche Charaktere aus dem eingeführten Universum nicht in diesem Film auftauchen. Die bekannten Marvel-Helden zusammen zu sehen, macht Spaß. Es findet eine erheiternde gegenseitige Belebung statt, die Mischung ist gelungen. Thanos als Antagonist ist gut, seine Beweggründe nachvollziehbar, wenngleich auch ein wenig schwach dargestellt. Das, was ihn vordergründig antreibt, sieht man nämlich eigentlich gar nicht so stark und der „Ja, eigentlich hat er auch recht“-Effekt möchte sich nicht ganz einstellen. Dennoch ist er von der Dimensionalität weitreichender, als der Durchschnitts-Böse.

Letty Felgendreher

Insgesamt bleibt der Film den Grundrezepten treu – größtenteils wirklich tolle VFX, eine solide Plotline, Action(sehr viel Action), deutliche Emotionen – und nicht zu kurz kommende Witze, so dass es sehr kurzweilig und unterhaltsam ist, den Helden und deren Agieren zuzuschauen. Es fühlt sich ein wenig an, wie ein Roman, der pro Kapitel an einen anderen Ort springt, um unterschiedliche Protagonisten zu begleiten, deren Handlungsstränge am Ende alle zusammenführen. Jedes Kapitel in „Infinity War“ ist so, dass man sich NICHT wünscht, vorblättern zu können, um die ‚langweiligen’ Passagen überspringen, denn es gibt überall Action(vielleicht ein wenig zuviel des Guten), die das Interesse des Zuschauers weckt und gleichzeitig freut man sich über die jeweiligen Charaktere, auf denen gerade das Augenmerk liegt – es ist ein Treffen alter Bekannter und man wird sich bewusst, wie lange es dauerte, bis es zu „Infinity War“ kommen konnte. Die Prämisse des Filmes funktioniert, genauso wie der Film selbst. Auch wenn manche Dinge doch recht voraussehbar sind und einen vielleicht jetzt nicht wirklich ganz ‚tief’ ergreifen – das Geschehen macht Spaß!

Es ist ein visuell geladenes  und unterhaltendes Filmerlebnis.

Letty Felgendreher

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