7. April 2016 Johannes Wolters

Die Indachs-Kritik von Moritz Mayerhofer zu Disneys The Jungle Book

THE JUNGLE BOOK (Pictured) BAGHEERA and MOWGLI. ©2016 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Wie schon zuvor bei „Maleficent“, „Cinderella“ und Co. recycelt Disney nun mit „Das Dschungelbuch“ einen weiterencampus-cinema-animationsfilm-urs-124~_v-img__3__4__m_-f5b946176ecf9749b4c4b7e228bd704e8144111b Schatz der eigenen Vergangenheit und bringt ihn als 3d-Hybrid für die CG-Generation ins Kino. Das Dschungelbuch von 1968 ist unbestritten einer der beliebtesten Disney-Filme aller Zeiten: Die Songs sind Klassiker, die Animation der ‚Nine Old Men‘ gehört zum Besten, dass jemals animiert wurde. Ein Scheitern der „Live-Action“-Neuauflage wäre wohl nicht nur ein Schlag für alle Fans sondern hätte sicher auch Auswirkungen auf weitere Remakes/Sequels/Reboots/Requels und was es noch alles gibt. Doch Regisseur Jon Favreau macht seine Sache ganz solide. Der Film ist eine gelungene Adaption des Zeichentrick-Films von 1968 – wenn auch wesentlich düsterer und dramatischer.
Die Geschichte von Mowgli und den Tieren ist im großen und ganzen bekannt. Gekonnt wird mit bekannten Filmpassagen und neu-interpretation der Geschichte jongliert sodass man dennoch überrascht und unterhalten wird.
Die Welt ist wunderschön gestaltet und zeigt einem mal wieder was in Hollywood so alles machbar ist. Wo fängt der digitale Dschungel an – wo hört das real gefilmte auf? Man darf jedoch vermuten, dass alles außer Neel Sethi (Mowgli) grün eingefärbt war und er als einziges „reales Element“ den Begriff „Live Action“ legitimiert. Das ist umso beeindruckender, da man sich irgendwann keine Gedanken mehr über seine Integration in die digitale Welt macht. Und wenn er dann auf einem nassen Bärenfell sitzt und auf Balus Bauch klatscht, kann einem getrost die Spucke wegbleiben.
Doch trotz der unfassbar komplizierten und hervorragend umgesetzten CG-Tiere sind wir leider bei einem Dilemma angelangt. Und dieses trägt der Film in sich: Hyperrealistische, sprechende Tiere – das passt hier und dort irgendwie nicht so zusammen. Es wirkt dann doch charmanter und stimmiger wenn ein gezeichneter Junge mit einem gezeichneten Bären spricht.
Alles in allem ist „das Dschungelbuch“ ein gelungener Film der mit wunderschönen – und auch poetischen – Bildern und einer packenden Geschichte beeindruckt. Für meinen Geschmack ist er zwar zu düster geworden; aber vielleicht bekommt das Sequel – welches am Ende des Films auf dem Silbertablett vor uns liegt – etwas mehr Humor verpasst.
Ansonsten bleibt einem der sehr lustige Abspann!
Moritz Mayerhofer
www.studionice.de

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