6. Oktober 2015 Johannes Wolters

Die Indachs Kritik zu Ridley Scotts „Der Marsianer“ von Matthias Backmann

Filmkritik Mission: Der Marsianer – Rettet Mark Watney
Matt Damon! Über ein Jahr lang versucht er, als Astronaut Mark Watney in der lebensfeindlichen Umwelt des Mars zu überleben, nachdem er von seiner Crew bei der Flucht vor einem Sandsturm zurückgelassen wurde. In dieser Romanverfilmung sehen wir dies natürlich in nur gut zwei Filmstunden – aber überaus Unterhaltsamen!
Dass man bei einem Film von Ridley Scott von „leichter Unterhaltung“ sprechen kann, ist hinsichtlich solcher Filme wie Alien, Gladiator oder Exodus schon verwunderlich. Aber er schafft es, den Mars bildgewaltig einzufangen und trotzdem humorvoll Mark Watney dem Zuschauer nahezubringen. Wenn dieser anfängt, Kartoffeln in seinen eigenen Exkrementen anzupflanzen, oder den ersten Kontakt mit der Erde nicht ganz jugendfrei verlaufen lässt, kann man schon herzhaft lachen. Matt Damon darf nach Interstellar zum zweiten Mal in kurzer Zeit allein auf einem Planeten zurückbleiben und trägt den Film – nicht unbedingt Oscar-verdächtig, aber sehr gut. Jessica Chastain, Kate Mara und Michael Peña als zurückreisende Crew und Kristen Wiig, Jeff Daniels, Chiwetel Ejiofor und Sean Bean (Spoiler: Er stirbt nicht am Ende…) als Nasa-Team auf der Erde bilden die großartige weitere Besetzung. Der Mars wird wunderbar in all seinen Facetten gezeigt: Weite Flächen, hohe Berge, zerklüftete Landschaft, tobende Stürme – alles in rostigem Rot. Ich frage mich nur: Warum steht im Presseheft ein riesiger Absatz über den Dreh in Jordanien, aber nichts über die Postproduktion? Es kann mir niemand erzählen, dass es dort komplett so aussieht! Framestore, ILM, MPC, Milk und The Senate haben großartige Arbeit bei den digitalen Seterweiterungen vollbracht.
Auch in 3D ist der Film toll anzusehen. Die weiten Einstellungen der Marsoberfläche und die engen Räume im Habitat und den Nasa-Büros versucht Scott immer schön in die verschiedenen Ebenen einzuteilen. Die Overlays der ständig genutzten „Action-Cams“ an Watleys Anzug funktionieren stereoskopisch ebenfalls sehr gut. Man hat zwar immer das Gefühl, der Film nimmt sich Elemente anderer Werke – Gravity, Interstellar, Apollo 13, Prometheus, etc – und mischt sie einfach mit einer anderen Farbe (Mars-rot), aber trotzdem kann ich diesen Film ohne Vorbehalt empfehlen.

2 Stunden leichte Unterhaltung von Ridley Scott – das muss man miterleben!

Matthias Backmann
Student Digital Film Arts
Visual Arts

ifs internationale filmschule köln gmbh
https://www.linkedin.com/pub/matthias-backmann/95/734/246
http://youtu.be/aDmf_1sUiqo

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