16. Juli 2018 Johannes Wolters

Hier die INDAC Kritik von Robert Hranitzky zu Marvels „Ant-Man and the Wasp“

Bei Marvel Filmen ist die Erwartungshaltung mittlerweile schon sehr hoch und erst Recht bei der Fortsetzung des überaus erfolgreichen Vorgängers „Ant-Man“. Zugegeben dachte ich beim ersten Trailer zum ersten Teil: Ehrlich jetzt – ein „Ameisenmann“ der auf Ameisen reitet? Ok, ich kannte die Comics nicht, aber es erschien mir irgendwie zu absurd. Oh, wie falsch ich lag, denn wie auch der erste Teil verzaubert der zweite Teil einen erneut und überrascht sehr durch seine Leichtigkeit. Regisseur Peyton Reed und seinen Schreibern gelingt der feine Spagat zwischen Witz/Charme und Action/Spannung. Ich finde es sensationell, wie es mal wieder gelungen ist, den Film so lustig und unterhaltsam zu gestalten, ohne aber jemals albern zu wirken. Es gibt brillante Szenen, da kommt man aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Ant-Man and The Wasp hat eine gehörige Portion Selbstironie und nimmt sich nicht zu ernst, ist aber dennoch spannend und ernst genug, so dass man mitfiebert und es dem Zuschauer eben nicht egal ist, wie es ausgeht.

Die Geschichte überzeugt, genauso wie die alten als auch die neuen Character. Im übergeordneten MCU spielt dieser Film hier eher auf einem Nebenkriegsschauplatz – und das ist auch gut so. Es gibt hier praktisch weder Altlasten noch allzu viele parallele Handlungsstränge, die der Film erzählen oder ansprechen muss. Somit kann man sich voll und ganz dieser kleinen, aber feinen Story widmen. Allerdings macht sie absolut Sinn und fügt sich nahtlos in das „große Ganze“ ein, gerade auch im Bezug auf den jüngsten Marvel Film Infinity War. Tatsächlich versteht man im Anschluß auch ein paar Dinge im gesamten Zusammenhang besser, mehr wird nicht verraten…

Mit dabei sind wieder Evangeline Lilly, Paul Rudd, Michael Douglas und Fan Favorite Michael Peña, die allesamt ihre Rollen super spielen und auch außerordentlich gut gecastet sind. Auch die Neuzugänge Michelle Pfeiffer, Hannah John-Kamen und Laurence Fishburne fügen sich hier sehr gut ein und sind eine willkommene Ergänzung im bereits riesigem Pool von unzähligen Stars des MCU.

Die VFX sind natürlich erste Sahne, wie es sich für einen Marvel Film gehört. Von daher keine wirkliche Überraschung. Es fällt allerdings sehr positiv auf, dass viele Effekt Shots nicht nur rein Mittel zum Zweck sind, sondern oft einer coolen oder witzigen Situation dienen. Es sind viele originelle Ideen dabei, die mit den Größen und damit verbundenen Vor- und Nachteilen spielen. Besonders gut gelungen ist die visuelle und glaubhafte Darstellung von Größe – egal ob riesig oder winzig. Die Größenverhältnisse und entsprechende Details sind bis ins letzte nahezu perfekt und unheimlich liebevoll umgesetzt. Kein Wunder, so haben fast alle großen VFX Studios mitgewirkt. Leider gibt es sehr viele Filme wo die Miniaturisierung (oder umgekehrt) nicht ganz so glaubhaft rüberkommt – hier allerdings wirkt es fast immer beimahe perfekt.
Ein wenig hin- und hergerissen war ich zunächst, als mal wieder eine Szene mit verjüngten Darstellern zwecks Flashback gezeigt wurde. Ich dachte zuerst, dass auch hier wieder die obligatorische CGI Verjüngung zelebriert werden möchte, allerdings war ich eher positiv überrascht, wie gut es letztlich gemacht war!

Insgesamt ist der Film durchweg sehr unterhaltsam, dabei meiner Meinung nach ohne jegliche Längen und somit ein absoluter Sommer Blockbuster, den man auch sicherlich mehrmals anschauen kann.

Robert Hranitzky

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