28. März 2019 Johannes Wolters

The INDAC Interview with director Robert Zemeckis about „Welcome to Marwen“ – Das INDAC Interview mit Regisseur Robert Zemeckis zu „Willkommen in „Marwen“

Interview by Johannes Wolters

English Version:

What is the universal core of the story?

Robert Zemeckis: The healing power of Art. You know, humans find it neccessary to express themselves in art. And I don´t mean that everyone is traumatized and has to work through a situation that is as traumatic as that one, that is in the film. But I think, art helps us all to try to make sense out of things that are very complicated and hard to understand and that is why wether we are building a modell train set or are singing in a church choire – that it is something that need for artistic expression this universal theme that was a thing that attracted me to the story more then anything.

So, the Story of „Welcome to Marwen“ has a very universal theme but it is based on a real story.

Robert Zemeckis: Well, I just felt, that it was important, that you understand, that it was based on a real story even so, that the story that is presented as a movie is a universal theme. But I think, that there is a power in understanding that this actually really happened to a real man as well.

From Roger Rabbit over Forrest Gump to „Welcome to Marwen“ you have been always attracted to the combination of Film and Animation- two different mediums. What is so interesting in using animation to tell a story?

Robert Zemeckis: I do not know. I mean, Animation, when it is well done, is sort of a .. First of all, what I like about animation it is unique to cinema, I mean it works as moving images, but also, I think also you can use animation to tell stories in a shortcut way to get the point across. Its a shortcut. Its a way to tell more complex story simply and quickly.

Animation is now getting closer to Film throught he use of performance capturing. It seems there is something new and unique between animation and film. Its not animation anymore but it is also not live action.

Robert Zemeckis: Well, I think sometimes it works great and sometimes it doesn´t work good. I have been doing that now for quite a while. I think that in this story, here in „Welcome to Marwen“ it works really well. Because you are always reminded that these are dolls, they are not humans, they are dolls! But they also evoke all this emotion that the actors bring in a way that I think is pretty flawless. You are really getting a sense that, you are really seeing what is going on in those characters, at those actors faces even in fact when they are dolls at this moment.

During the movie you manage to have me root for Steve Carrell as a human and as a puppett doll. Did you have any doubt while in preproduction that this could really work!

Robert Zemeckis: I appreciate that! That was the mission. That was what I wanted the audience to be able to do. To be able to get to a point where they completely blend That you understand that even if this doll is his alter ego, the doll and he become one in the story. And you actually sometimes do not even remember even, if the humans was saying the line or the doll saying the line. Hopefully that is what happens ultimately.

What advise you would give to young aspiring filmstudents who are learning to become filmmakers?

Robert Zemeckis: I would say „Write!“ You have to write. Write! Because that is the way in! We need screenplays, we need stories! That is the one thing that will be always… if you write a powerful and really good screenplay, that will be always your ticket into how to crack into cinema. In my opinion. I think this is the best way in.

Do you prefer characters over story or story over characters!

Robert Zemeckis: I always think that the chartacter is the pillar of the story. I think that – because I think that in cinema the audience is always identifying with the character! An elaborate story can be very powerful in a novel as it can be also in the cinema – but nothing works better than a character in the cinema that you can identify with.

And do you prefer animation over live action or lice action over animation?

Robert Zemeckis: I am a completely agnostic. Whatever works best for the movie is what I use. I do not pick and choose any technique!

German Version – Deutsche Fassung:

Was ist das universale Thema des Films „Willkommen in Marwen“?

Robert Zemeckis: Die heilende Kraft der Kunst! Menschen empfinden es als notwendig sich in der Kunst auszudrücken. Ich meine jetzt nicht, dass jeder traumatisiert ist oder sich durch eine so traumatisierende Situation durcharbeiten muß wie hier im Film. Aber ich glaube, dass Kunst uns hilft und erlaubt, aus sehr komplizierten Dingen und schwerverständlichen Situationen einen Sinn für uns abzuleiten. Sei es jetzt dadurch dass wir Modelleisenbahnen aufbauen oder im Kirchenchor singen. Da ist etwas in uns, ein Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck – das ist das universale Thema im Film, dass mich mehr als alles zu der Geschichte hingezogen hat.

Also hat die Geschichte von „Marwen“ ein sehr universelles Thema, aber es basiert auf einer sehr realen Vorlage, einem Einzelfall!

Robert Zemeckis:Ich fühlte einfach, dass dies sehr wichtig war! Das Du verstehst, dass dies auf einer sehr realen Geschichte basiert, auch wenn die Geschichte im Film als universales Thema dargestellt wird. Ich denke, da liegt eine gewisse Stärke darin, wenn man versteht, dass dies wirklich einer realen Figur widerfahren ist.

Von „Roger Rabbit“ über „Forrest Gump“ bis hin jetzt hier zu „Willkommen in Marwen“ scheinen Sie immer angezogen worden sein von den Möglichkeiten des Mediums Animation im Film. Woran liegt das?

Robert Zemeckis: Ich weiß nicht! Wenn Animation gut gemacht ist ddann ist alles möglich. Zuallererst finde ich Animation einzigartig im Kino. Das funktioniert nur als filmisches Medium. Und in Sachen Geschichten erzählen ist Animation eine Abkürzung um deinen erzählerischen Standpunkt rüber zubringen. Eine Abkürzung. Eine Möglichkeit eine ziemlich komplexe Geschichte schnell und einfach zu erzählen.

Animation und Realfilm verschmelzen hier immer mehr durch die Benutzung von Techniken wie Performance Capturing. bei der man die von echten Menschen gespielte Emotion auf Animationsfiguren überträgt. Hier kann man es kaum mehr unterscheiden, ob es man es mit Animation oder mit Realfilm zu tun hat.

Robert Zemeckis: Nun, manchmal funktioniert es großartig, manchmal funktioniert es weniger gut. Huier bei „Willkommen in Marwen“ ist es richtig gut gelungen. Weil Du beim Sehen immer wieder erinnerst wird, dass es sich um Puppen handelt. Aber sie evozieren beim Anschauen auch eben all die Emotionen, die ihnen von den Schauspielern mitgegeben werden. Und dies in einer wirklich, wie ich meine, makellosen Art und Weise. Man bekommt wirklich mit, was in diesen Figuren vor sich geht, in den Gesichtern der Schauspieler, die aber in diesem Moment Puppen sind.

Während des Film fange ich an für Steve Carell zu halten, sei es als echter Mensch oder als seine Puppenversion. Hatten Sie je Zweifel in der Produktion, dass dies der Fall sein würde?

Robert Zemeckis: Dankeschön! Genau das war die Mission des Films. Das wars, was ich wollte! Dass das Publikum in der Lage dazu wäre. Zu einem Punkt in der Geschichte zu kommen, wo beide deckungsgleich werden. Dass die Puppe sein Alte Ego wird und sie eins in der Geschichte werden. Und dass Du dich am Ende nicht mehr erinnerst, wer jetzt was gesagt hat, die Puppe oder er. Und ich hoffe, das passiert letztlich im Publikum.

Und welchen Ratschlag haben Sie für junge aufstrebende Filmtalente, die Filmemacher werden wollen?

Robert Zemeckis: Ich würde sagen „Schreibe!“ Du musst schreiben! Schreibe! Das ist der Weg darein. Wir brauchen Drehbücher, wir brauchen Geschichten. Das ist das eine Ding, das immer funktioniert. Das wird immer Dein Ticket ins Filmemachen sein. Meine Meinung. Der beste Weg dahin!

Was bedeutet Ihnen mehr? Die Story oder die Personen darin?

Robert Zemeckis: Ich denke, dass die Hauptperson der Grundpfeiler der Geschichte ist. Ich glaube das. Weil im Kino das Publikum sich immer mit dem Helden identifiziert. Eine ausgeklügelte Story funktioniert besonders gut in einem Roman, funktioniert natürlich auch unter Umständen im Kino. Aber nichts schlägt im Kino eine Figur, mit der man sich identifizieren kann.

Und was ziehen Sie vor, Animation oder Live Action?

Robert Zemeckis: Da bin ich Agnostiker. Was immer am besten für den Film geeignet ist, das benutze ich. Ich wähle keine bestimmte Technik.

Danke für das Gespräch!

Robert Zemeckis: Danke Ihnen!

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