4. Mai 2018 Johannes Wolters

Die INDAC-Kritik von Xenia Gesthüsen zu Wes Andersons „Isle of Dogs – Ataris Reise“

Ab 10.Mai 2018 nur im Kino

Der neue Stop-Motion-Animationsfilm von Wes Anderson ,,The Isle of Dogs – Ataris Reise“ spielt im Japan der Zukunft, wo die Hundepopulation drastisch explodiert ist. Hinzu kommt der Ausbruch diverser Hundekrankheiten… dies führt dazu, dass alle Hunde aus der Stadt verbannt und auf der Insel ,,Trash Island“ ausgesetzt und sich selbst überlassen werden. Dort beginnt die Reise…
Die Geschichte handelt zwar oberflächlich ,nur“ von einem Jungen, der seinen ausgesetzten Hund wiederfinden will. Unterschwellig werden politische Intrigen aufgedeckt und soziale Aspekte (Parallele zur Ausweise- bzw. Flüchtlingsdiskussion) clever präsentiert.

Nach der schon überragenden Leistung in ,,Der fantastische Mr. Fox“ beweist Wes Anderson in seinem neusten Film, dass er sein Handwerk mehr als beherrscht.
Der Bildaufbau ist Anderson-typisch sehr detailliert und symmetrisch. Die liebevoll gestalteten Figuren wurden aufwendig konstruiert… selbst ihr Fell weht im Wind. Wer hier noch nicht beeindruckt ist, wird sich an den Charakteren selbst erfreuen. Die exzellente Auswahl an Synchronisationssprechern bringt Andersons skurrilen und trockenen Humor perfekt zur Geltung. Man wird nicht laut loslachen, aber ein ständiges Grinsen ist vorprogrammiert.

Die Bilder im Film wirken teilweise nahezu malerisch, als befänden wir uns in einem japanischem Gemälde.
Auch die Musik hat mich sehr angesprochen und passte sehr gut zum Film. Besonders die Trommler verleihen dem Film den letzten japanischen Touch.

Mit Untertitel ist es mir manchmal etwas schwergefallen mich auf die Bilder zu konzentrieren.  Zumal nicht alles übersetzt wird: Was Atari spricht, wird gar nicht übersetzt. Dies stört aber in keinster Weise. Im Gegenteil: seine Emotionen und Handlungen werden absolut deutlich kommuniziert.
Obwohl der Film insgesamt ein recht gutes Tempo vorlegt und keine Längen aufweist, wirken die vielen politischen Szenen doch etwas zäh und schleppend.

Alles in allem haben wir hier einen sehr unterhaltsamen Film. Wes Anderson Fans kommen voll auf ihre Kosten, aber eher ein Spaß für Erwachsene.

Xenia Gesthüsen

XENIA GESTHUESEN

ILLUSTRATION &  DESIGN

www.xeniagesthuesen.de

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