19. Dezember 2019 Johannes Wolters

MARION RASCHE MIT FILMPREIS GEEHRT

Preis der DEFA-Stiftung für herausragende Leistungen im deutschen Film geht an Dresdner Filmemacherin

Filmstill Sieben Rechte des Zuschauers, Marion Rasche/Peter Mißbach, DDR 1981, ©DIAF/DEFA-Stiftung

Bild: Filmstill Sieben Rechte des Zuschauers, Marion Rasche/Peter Mißbach, DDR 1981, ©DIAF/DEFA-Stiftung

Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung erhielt die Filmemacherin und ehemalige künstlerische Leiterin des DEFA-Studios für Trickfilme in Dresden, Marion Rasche, einen der beiden Hauptpreise der DEFA-Stiftung.

Marion Rasche wurde für ihre langjährige Arbeit im DEFA-Studio für Trickfilme geehrt: Dort zeichnete sie nicht nur für die Dramaturgie und Regie einiger der wichtigsten Trickfilme verantwortlich, sondern gab als künstlerische Leiterin auch jungen bildenden Künstlern die Möglichkeit im Studio eigene – oft experimentelle – Filme zu realisieren, wie man sie in einem staatlichen Studiosystem, wie dem der DEFA, für unmöglich gehalten hätte.

Die studierte Philosophin verantwortete die komplette Stoffentwicklung und das inhaltliche Profil der sogenannten „Trickfabrik“ und blieb selbst dann dem Film treu, als das Studio bereits aufgehört hatte zu existieren: Marion Rasche wendete sich vom Animationsfilm ab und verstärkt dem Dokumentarfilm zu, indem sie befreundete Künstler porträtierte. Bis heute malt Marion Rasche und arbeitet an Buch-, Ausstellungs- und Filmprojekten.

Nach der Wende gehörte Marion Rasche zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Instituts für Animationsfilm, das zunächst das künstlerische Erbe des DEFA Studios für Trickfilme auffing und sich anschließend zu einem Forschungsinstitut entwickelte, dass das Animationsfilmgeschehen in Deutschland von seinen Anfängen bis heute verfolgt und Belege dieses Filmschaffens sammelt und in Ausstellungen präsentiert. Aus diesem Grund wurde die Laudatio auch vom wissenschaftlich-künstlerischer Leiter des Deutschen Instituts für Animationsfilm, Dr. Till Grahl, gehalten.

Ebenfalls geehrt wurde Gojko Mitić für sein filmkünstlerisches Lebenswerk: Mitić zählt zu den populärsten DEFA-Schauspielern. Mit seinen authentischen Darstellungen verschiedener indianischer Heldengestalten spielte er sich in die Herzen eines internationalen Publikums. Zwischen 1965 und 1982 war er in zwölf DEFA-Indianerfilmen in der Hauptrolle zu sehen und prägte wie kein anderer Darsteller dieses Filmgenre. Doch auch im DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden war Mitić ein häufiger Gast, denn hier führte er bei fünf Episoden der beliebten halbstündigen Sendereihe für Kinder „MIT JAN UND TINI AUF REISEN“ selbst Regie und ist in einer Episode sogar selbst kurz zu sehen.

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