19. Dezember 2018 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Fabian Rau zu Sonys „Spider-Man: A New Universe“

Am 7. Dezember hatte ich durch INDAC und Johannes Wolters die Möglichkeit, einem Screening zu dem bis Dato unveröffentlichten neuen Spider Man Films beizuwohnen und somit ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk erhalten!Ich

Ich hatte bereits auf der CTNx in Los Angeles dieses Jahres unerwartet die ersten knapp 20 Minuten des Streifens sehen dürfen und war durch die ersten Trailer schon vorgehyped.
Diese Erwartungen wurden beim Gucken des gesamten Werkes keine Sekunde enttäuscht.Der Film ist ein irrwitziger Cocktail aus wunderschönen Animationen, symphatischen Charaktären, menschlichem Drama und flotten Sprüchen. Wie bei vielen Marvelfilmen (ausser Logan vielleicht…) ist auch dieses Stück von einem breiten Comedy-Faden durchzogen und ohne Spoilern zu wollen – grumpy Peter Parker, mit seinem trockenem Sarkasmus, ist ein Fest für die Lachmuskeln. Die Handlung ist schnell erzählt:
Brooklyn. Miles Morales, ein street-art liebender Jugendlicher, auf Bestreben seines Elternhauses eben erst auf eine elitäre neue Schule gewechselt und immer unter dem wach- aber sorgsamen Auge seines Vaters (ein Spiderman-kritischer Cop) gerät in eine Abfolge von Ereignissen, die sein geordnetes Leben aus der Bahn werfen -als wären die vorherigen Umstände als Leben eines Teenagers schon nicht schlimm genug, muss er nun in die Fußstapfen von Spiderman treten und mal nebenbei das Zeit-Raum-Gefüge wieder in Ordnung bringen, das durch Kingpin mächtig durcheinandergewirbelt wurde.
Dabei helfen ihm „Spiderpeople“ aus verschiedenen Dimensionen…


Die Action ist solide und es macht einfach nur Spaß den Spiderleuten beim Schwingen zuzusehen.Emotionale Momente sind nicht übertrieben oder unverhältnismäßig schmalzig dargestellt, aber in etwa das, was man sich von einem Marvelfilm erwartet.
Besonders zu erwähnen ist diesbezüglich Peter Parkers Charakter, der doch einiges hinter sich hat und sich dadurch einfach typisch menschlich verhält.Der Artstyle ist eine Homage zu handfesten Comicheftchen, dies zeigt sich in Coloration, Textur und vor allem den typischen Comic-Elementen, wie „BOOOM“ Sprechblasen nach einer Explosionoder andere bekannte Comicsymbolik (zB. das „tingling“, während sich die Spinnensinne aktivieren).Ansonsten, flüssige, wunderschöne Animationen und eindrucksvoller Stil. Das Environment ist atmosphärisch und detailverliebt, nie wurde Brooklyn in einem Film besser dargestellt und man bekommt ein Gefühl, über dieser Stadt zu schweben, wenn sich durch die Nacht geschwungen wird…  Alleine die Credit-Animationen sind nochmal ein ganz anderes, powervolles Seherlebniss, wartet nur ab. Da ich den Vergleich hatte, gefällt mir die englische Synchro besser als die Deutsche, sie wirkt bei diesem Film einfach dynamischer, aber das ist Geschmacksache.
Kleiner Hinweis: wie bei so vielen (Marvel) Filmen lohnt es sich auch hier, etwas länger sitzen zu bleiben und die Credits ganz durchlaufen zu lassen. 😉 

Zum Abschluss ist zu sagen: Sony hat durch den „ungewöhnlichen“ Artstyle mit diesem Marvelfilm einen Startschuss für experimentellere Wagnisse gegeben und ich hoffe sehr, dass sich weitere Produzenten und Studios dem anschließen werden -und die Zeichen stehen gut, da ich stark annehme, dass dieser Film ein voller Erfolg an den Kinokassen wird. Ich konnte mich sehr gut mit den Charaktären identifizieren und noch immer begeistert. Meine volle Empfehlung. 

Fabian Rau, Animationsstudent (HFF)

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