25. Mai 2019 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Markus Müller zu Guy Ritchies „Aladdin“ aus dem Hause Disney

Der Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1993, der hierfür als Vorlage diente, is einer meiner Lieblingsfilme aus dem Hause Disney. 
Der Hauptgrund ist definitiv Robin Williams. Was dieser Mann an Comedy-Gold abfeuert gibt’s in keinem Stand-Up Program! 
Ich glaube mich zu erinnern, dass sie ihn damals sogar haben freidrehen lassen, alles aufgenommen haben und sich dann erst überlegt haben, was sie davon animieren und wie sie es in die Story einbauen. Genau weiss ich es aber nicht mehr. 
Der Fiesling war damals auch grossartig. Der deutschen Synchronstimme ist es geschuldet, dass ich hier immer Jeremy Irons vor Augen hatte. Wunderbar fies.
Der Rest fügte sich zu einem wunderbar farbenfrohe stimmigen Ganzen. 
Nun also die Neuinterpretation: 
Beim „Dschungelbuch“ war ich damals erst skeptisch und dann angenehm überrascht und fühlte mich sehr gut unterhalten. 
Zudem wurde mit Guy Ritchie ein Regisseur herausgepickt, der es in einer Zeit, in der die meisten Blockbuster keine eigene Handschrift des Regisseurs mehr aufweisen, den noch ein wiedererkennbares Profil auszeichnet. 
Und Will Smith – ich mag den Kerl wirklich, charming as hell! Kann machen was er will, is eigentlich immer eine sichere Bank. Ich hätte gern noch 3 weitere „Men in Black“ mit ihm gesehen (stattdessen nehmen sie Hemsworth, tja). Stellt sich die Frage: kann er in die Fusstapfen von Williams treten? 
Jein. 
 Der Film ist im Grossen und Ganzen eine 1 zu 1 Verfilmung des Trickfilms. Das ist gut für die, die den 93er Film damals nicht im Kino gesehen haben, denn die Bilder sind eine Wucht. Das ist schade für die, die Überraschungen erwarten. Und schön für die Nostalgiker.  Mena Massoud als Aladdin und Naomi Scott als Jasmin sind toll und tragen den Film, gerade ersterer ist authentisch in seiner Rolle. 
Der Gesangsanteil ist gross (das hatte ich nicht erwartet), negativ fallen nur die beiden Songs heraus, die Jasmin extra spendiert bekommen hat. Waren die alten Lieder Ohrwürmer, klingen die Neuen wie 08/15 Einheitsbrei a la Swift, Rhianna und Co. Schade, wird aber im nächsten Jahr trotzdem auf den Nominierungslisten der Academy auftauchen. Wollen wir wetten?
Kommen wir zum Dschinni:
Smith macht es super. Die Witze sind im Grossen und ganzen die gleichen wie vor 26 Jahren nur in einem schicken neuen Gewand. Das ist okay. Smith hat zwar nicht ganz den Chuzpe eines Williams aber durch die Ausweitung seiner Rolle noch mehr Charm.  Der Bösewicht ist jetzt nicht so schlecht, wie erwartet. Ich fand es sogar angenehm, dass er eben nicht so ein alter, verknöcherter Fiesling aus dem Hollywood-Repertoire war. War okay.  Also alles in allem sehr unterhaltsam. Kein Augenöffner aber gutes Entertainment. Nicht mehr und nicht weniger. 
9.Mai 2019, Cinemaxx Potsdamer Platz
Markus Müller
Studiokuskus Berlin, www.studiokuskus.com

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