7. Juni 2018 Johannes Wolters

Dresden: OFFENES ATELIER DIAF präsentiert: Katrin Rothe 1. Juni bis 31. August 2018 im Sonderausstellungsbereich des DIAF

Im Jahr seines 25. Gründungsjubiläums lanciert das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) erstmals ein Artist-in-residence-Projekt. Die Berliner Animationskünstlerin Katrin Rothe erkundet während ihres zweimonatigen Aufenthalts im Offenen Atelier des Instituts die Geschichte des Computers in Dresden für ihr neues Filmvorhaben. Dabei recherchiert sie auch in der „Computeretage“ der Technischen Sammlungen, spricht mit IT-Experten und Zeitzeugen. Der DIAF-Sonderausstellungsbereich verwandelt sich mit Fotomaterialien, Zeichnungen, historischen Anleitungen, Zeitzeugenauskünften und einem Tricktisch in eine Installation zur Entstehung eines animierten Dokumentarfilms (Animadoks).

Filmstill – Kasimir Malewitsch / Kazimir Malevich

Dokumentarisch, fiktional, spielerisch: Katrin Rothes Experimentieren mit visuellen Ideen mittels Animationstechniken regt zu Fragen und Antworten an und verdichtet sich im Lauf der Zeit zu einer Collage. Die Museumsbesucher/-innen tauchen so unmittelbar in den künstlerischen Arbeits- und Rechercheprozess der zweifachen Grimme-Preisträgerin ein (für Doku-Reihe Stellmichein, 2007 sowie Betongold Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam, 2014). 

Durch die Sichtbarmachung des handwerklichen und künstlerischen Prozesses wird das Zusammenwirken von Animation und Dokumentarfilm im animierten Dokumentarfilm (Animadok) in seinem schöpferischen Potential greifbar.

Die Ergebnisse der Arbeit im Offenen Atelier werden gemeinsam mit Material zu Katrin Rothes jüngstem Film 1917 – Der wahre Oktober (2017) ab September in einer DIAF-Sonderausstellung in den Technischen Sammlungen zu sehen sein.

OFFENES ATELIER. DIAF präsentiert: Katrin Rothe

Dauer: 1. Juni bis 31. August 2018

Ort: Technische Sammlungen Dresden, Junghansstraße 1–3, 01277 Dresden, 2. OG rechts

Anwesenheit der Künstlerin: 1. bis 28. Juni Mo–Fr: 9–17 Uhr, 10. bis 28. Juli Di–Sa 9–17 Uhr sowie an den Samstagen 9. und 30. Juni 10–18 Uhr

Für die Besucher/-innen ist das Atelier noch bis Ende August 2018 zu erleben.

Weitere Veranstaltungen mit Katrin Rothe

Presseführung und Gespräch mit der Künstlerin: auf Anfrage

Uraufführung „Ohne Farbe geht nichts!“, live animiertes Filmtheater zur Farbenlehre von Johannes Itten, 21. August 2018, 20 Uhr, Weimar, Lichthaus-Kino

DVD-Release 1917 Der wahre Oktober, 7. September 2018

DIAF-Sonderausstellung „Der Animadok von Katrin Rothe“ (AT), Vernissage am 7. September 2018, 18 Uhr, Museumskino der Technischen Sammlungen Dresden

Katrin Rothe

Katrin Rothe (*1970 Gera) absolvierte den Studiengang Experimentelle Filmgestaltung an der Universität der Künste Berlin, wo sie 1999 zur Meisterschülerin bei Prof. Heinz Emigholz ernannt wurde. Ihre Arbeit als freiberufliche Produzentin, Autorin, Regisseurin und Art Director zeichnet sich durch das Experimentieren mit interaktiven Erzählformen, Animation in genreübergreifenden Filmen und animierten Dokumentarfilmen aus. Die Gründerin des Berliner StartUps Karotoons ist zweifache Grimme-Preisträgerin (für Doku-Reihe Stellmichein, 2007 sowie Betongold Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam, 2014). Der Erfolg ihres neuesten Films 1917 Der wahre Oktober führte Katrin Rothe auf bisher rund 30 internationale Animationsfilmfestivals und nach Korea mit einer Ausstellung im llmin Museum of Modern Art Seoul.

Dank an Leihgeber, Förderer und Partner

Das Offene Atelier wird unterstützt vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Landeshauptstadt Dresden und entstand in Kooperation mit den Technischen Sammlungen Dresden.

Bildmotive

Filmstill aus 1917 Der wahre Oktober (Katrin Rothe, 2017), ©Karotoon production

Entwurf Die Computer-Ausstellung (Katrin Rothe, Filmprojekt, 2018), ©Karotoon production

Katrin Rothe im Offenen Atelier, ©DIAF (3 Bilder)

 

Das DIAF

Das Deutsche Institut für Animationsfilm, gegründet am 16. November 1993 in Dresden, ist als bundesweit einzigartige Sammlungs- und Informationsstätte zum Animationsfilm drei Hauptaufgaben verpflichtet: Archivierung, Forschung und Präsentation. Das Archiv bewahrt seit 1993 regionales und nationales Filmerbe von 1930 bis heute und hat insbesondere mit seiner einzigartigen Sammlung zum DEFA-Studio für Trickfilme Dresden internationale Bedeutung. Zu den Beständen des DIAF gehören heute Tausende Filmkopien, über 100.000 Zeichentrick-Folien, Tausende von Puppen- und Silhouettenfiguren sowie umfangreiche Entwürfe zu Figuren, Szenen und Hintergründen und eine Fotosammlung. Zentral für die DIAF-Arbeit ist die enge Kooperation mit den Technischen Sammlungen Dresden, wo das Archiv verortet ist und Dauer- wie Sonderausstellungen des Instituts präsentiert werden.

, , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert