15. Juli 2020 Johannes Wolters

In Sachen „OOOPS 2“

Sehr geehrter Herr Lueg,

mit Interesse und mit einiger Sorgfalt habe ich Ihren Brief/Kommentar auf dem INDAC Blog gelesen. (LINK hier)

Auch nach Rücksprache mit unbeteiligten und daher unvoreingenommenen guten Geistern, kann ich, können wir beim besten Willen hier nicht erkennen, ob Ihnen wirklich klar ist, was es mit einer Bitte um Entschuldigung eigentlich auf sich hat. Ich versuche deshalb, unsere Probleme damit hier nachfolgend zu erklären.

Ihr Post auf Kommentar auf LinkedIn war unentschuldbar heftig.

Ihre brüske Ablehnung, 48 Stunden nach Ihrem Kommentar, diesen privatissime mit mir persönlich zu besprechen und nachvollziehbar zu machen, war dann der eigentliche Grund, hier dann Haltung zu zeigen. Wobei ich da noch auf Sie zugegangen bin und nicht andersherum. Sie haben eben jenen reflektierten Dialog abgelehnt, den Sie jetzt merwürdigerweise einfordern. Und ich glaube, Sie hatten da am besagten Montag morgen keinen mehr „sitzen“, bestenfalls einen Kater. Und da kamen Sie genauso arrogant herüber, wie in Ihrem Original-Kommentar.

Wenn Sie meinen, mit der Löschung Ihres Kommentars ein „Schwamm drüber“ erreichen zu können, hätten Sie den Anstand besitzen müssen, einer solchen Aussprache zuzustimmen. Diese in einem rüden und arroganten Ton abzulehnen, lässt mich zu der Überzeugung gelangen, dass Sie Ihre Entschuldigung keinesfalls ernst meinen. Sie haben durchaus das Recht, Kritik an der Kritik zu üben, das erwarte ich sogar, das ist einer der Ziele von INDAC, das Artists ihre Meinung frei äußern können. Wenn Sie allerdings meinen, Ihre Wortwahl und Argumentation dergestalt wählen zu müssen und wenn Sie meinen, dies auch nachträglich nicht in einem persönlichen Gespräch aus der Welt schaffen zu müssen, sollten Sie sich nicht wundern, dass ich Kritik an der Kritik an der Kritik übe. Was Sie jetzt im Kommentar schreiben, ist letztlich selbst bei bester Lesart kein Entschuldigung-Brief, sondern eher eine „Entschuldigung, aber Sie haben es verdient!“-Anklage.

Natürlich sind viele Artists erschrocken und auch schockiert, dass ich hier die Arbeit vieler dem Fehlverhalten eines Einzelnen unterordne und abstrafe. Ist dem aber wirklich so? Unwiderlegbar kam es eben auf LinkedIn nicht zur Gegenrede zu Ihrem Kommentar, im Gegenteil, er wurde geliked. Und dummerweise habe ich mir gemerkt, wer ihn alles geliked hat. Das heißt, ein Teil der Beteiligten ging mit Ihrer ersten und zweiten Meinung d´accord, der Rest hüllte sich in beredtes Schweigen. Dann muß ich halt annehmen, dass Sie hier doch für mehr als für sich selbst sprechen. Und da ich nicht absehen kann, wie viele da Ihrer Meinung sind, nehme ich mal an, dass es alle sind. Ergo raten wir weiterhin von dem Film ab, dessen Artists und Macher nicht in der Lage sind, offen und sachlich das Oeuvre zu diskutieren und die Meinung anderer zu respektieren, sondern lieber zulassen, dass man versucht mit Beleidigungen, Verunglimpfungen und Einschüchterungen jedwede Äußerung zu unterbinden.

Wir sind uns sicher, dass unsere Haltung uns unpopulär macht und sicherlich auch schadet. Aber wir haben wenigstens eine Haltung.

Johannes

Comment (1)

  1. Ich empfinde solche Auseinandersetzungen als kontraproduktiv- bestenfalls. Es polarisiert die Community, Argument wird mit Gegenargument pariert, Menschen, die sich unter anderen Voraussetzungen (in der Realität zum Beispiel) verständigt hätten, entwickeln eine gegenseitige Abneigung.
    Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, via öffentlichen Stream unter Einbeziehung der Community über die Vor-und Nachteile des Films zu disputieren?

    Mit besten Grüßen
    H. Zigan

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