12. April 2016 Johannes Wolters

Unsere Studierenden sollen zur Entwicklung unserer kulturellen Identität beitragen – Das INDAC Interview mit ANDREAS HYKADE

Foto: Marc Lutz

„Andreas Hykade was born in the summer of love in Altötting, center of the Holy Mary cult.
Since he´s been a grown-up, he´s created animated films for grown-ups.
Now he´s a father, he creates animated films for children as well.
Since 2015 he is also director of the Institute of Animation at the Filmakademie Baden-Württemberg.

So stehts auf der Webseite von Andreas Hykade. Zudem ist er auch noch FMX Conference Chair und seine offizielle Anrede lautet: Prof. Andreas Hykade, Professor for Animation Film, Filmakademie Baden-Württemberg. Kurz vor der neuen Ausgabe der FMX hatte er noch Zeit für ein Gespräch, viel Spaß beim Lesen!

INDAC: Wie geht es Dir als Leiter des Animationsinstituts?

 
Andreas Hykade: Es ist anstrengend. Aber ich fühle mich sehr vital und lerne täglich Neues.

 
INDAC: Mit viel Macht kommt viel Verantwortung heisst es bei Marvels Spiderman? Bei Marvels Deadpool heisst es ja nun Mit viele Macht kommt auch viel Verantwortungslosigkeit… Was sind deine Prioritäten, was hat Dich bewogen den Job anzunehmen?

 
Andreas Hykade: Ich habe den Job nicht angenommen, sondern musste mich um den Job bewerben und gegen eine Reihe hochqualifizierter Mitbewerber durchsetzen. Darauf habe ich mich vorbereitet wie ein Boxer. Warum? Weil ich denke, dass ich im Augenblick der Richtige bin, um das Animationsinstitut in die Zukunft zu führen. Das betreibe ich so reflektiert und verantwortungsvoll wie möglich.

 
INDAC: Die ersten 100 Tage sind ja nun herum, was wird unter Andreas Hykade anders bei der Filmakademie?

 
Andreas Hykade: Wir werden uns weiterhin dem gesamten Spektrum von Animation, VFX und Games verpflichtet fühlen und offen bleiben für innovative Entwicklungen. Neu ist, dass wir das Prinzip „Learning by doing“ durch ein Lehrangebot erweitern, bei dem ein substanzielles Basiswissen in allen Bereichen vermittelt wird. So gibt es zum Beispiel den Kurs „Basics of Animation“, den alle Studierenden erfolgreich durchlaufen müssen. Wir merken bereits jetzt, wie die Studierenden und ihre Arbeiten davon profitieren. Außerdem haben wir das soziale Engagement zum Teil unseres Curriculums gemacht, was von den Studierenden größtenteils begeistert aufgenommen wird und zur Gemeinschaftsbildung beiträgt. Darüber hinaus wollen wir verstärkt Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln, die den jungen Künstlern die Möglichkeiten geben, ihre eigenen künstlerischen, technolgischen und geschäftlichen Visionen weiter zu entwickeln. Als ersten Schritt setzen wir dazu die VR NOW-Initiative um, bei der das Thema VR inhaltlich und ästhetisch innovativ behandelt werden soll. Ziel ist die Entwicklung unterschiedlicher Prototypen. Offizieller Start des Projekts ist bei der FMX 2016.

 
INDAC: Was sagt der kreative Artists, Filmemacher und Animator Andreas Hykade zu seinem neuen Beruf?

 
Andreas Hykade: Er ist verwundert darüber, was hier vor sich geht.

 
INDAC: Wie siehst Du die Entwicklung der fmx, die ja nun auch in deinen Aufgabenbereich hineinfällt?

 
Andreas Hykade: Wir werden die FMX als eine erstklassige internationale Konferenz für digitales Entertainment erhalten und zur Stimulanz des Produktionsstandorts Deutschland und speziell Baden-Württemberg weiter ausbauen. Dazu werden wir weiterhin im jährlichen Rhythmus die spannendsten und wichtigsten weltweiten Player ins Haus der Wirtschaft nach Stuttgart holen. Neu ist in diesem Jahr, dass es einen verstärkten Austausch zwischen Speakern und Publikum geben wird. Besonders plastisch wird dies bei unserer VR-Stage, bei der die Besucher erleben können, wie in Echtzeit ein virtueller Film entsteht. Wenn man ein wenig Geduld mitbringt, kann man auch selbst einen Film dort drehen.

 
INDAC: Für wen bildet das Animationsinstitut eigentlich aus? (Die Abgänger müssen sich zwischen dem deutschen Markt und den internationalen Angeboten entscheiden).

 
Andreas Hykade: Wir bilden unsere Studierenden so aus, dass sie sich im Idealfall zu entscheidenden Impulsgebern ihres Feldes entwickeln. Sie sollen Projekte initiieren, die die Herzen und Hirne des Publikums erreichen. Sie sollen zur Entwicklung unserer kulturellen Identität beitragen.

 
INDAC: Welche dringenden Problemfelder gilt es zu beackern? Und was kann man tun (was kann  INDAC tun), um die Stellung der Animation in Deutschland zu verbessern.

 
Andreas Hykade: Mein dringendstes Anliegen ist es, den hochqualifizierten Nachwuchs hier im Land zu halten. Dazu müssen attraktive Angebote entwickelt werden. Wenn INDAC Wege finden kann, dies zu unterstützen, würde mich das freuen.

 

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