23. Mai 2019 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Birte Niedermeyer zu Guy Ritchies „Aladdin“

Eine Filmkritik zu „Aladdin (2019)“ von Birte Niedermeyer
Eine Filmkritik ist dazu da, dem Leser eine Hilfestellung zu geben, ob sich der Kinobesuch lohnt, oder er sein Geld lieber anderweitig investieren sollte. Bei den Neuauflagen der alten Disney-
Klassiker, zu denen Aladdin (2019) zählt, kommt man trotzdem nicht drumherum, den Vergleich zum Original zu ziehen. Es stellt sich die Frage, ob man den Trend der Realverfilmungen
grundsätzlich begrüßt, oder als Geldmacherei abtut. In meinen Augen ist es Disney in der Vergangenheit geglückt, alte Meisterwerke neu zu interpretieren. Ich finde das Wiederaufleben
der Geschichten spannend, weil ich sehen möchte, wie sie sich, technisch und inhaltlich, weiterentwickeln und der heutigen Gesellschaft anpassen.
Das Remake von Aladdin lässt für mich in diesem Zusammenhang leider ein paar Wünsche offen. Der Versuch einer gebildeteren, klügeren Jasmin (Naomi Scott) ist definitiv vorhanden und sehr
emotional umgesetzt wurden, doch leider legt die Erzählung sich selbst ein paar Steine in den Weg. Mit der Weiterentwicklung der anderen Figuren hapert es ebenfalls und auch der Bösewicht Dschafar (Marwan Kenzari) enttäuscht. Verliert er für mich, im Vergleich zum Original von 1992, doch deutlich an Schrecken.

Nichtsdestotrotz bietet das Musikel mit seinen bunten Farben und neuen Liedern einen guten Unterhaltungswert. Das drollige Quartett bestehend aus Aladdin (Mena Massoud), Dschinni (Will Smith), Teppich und Abu hat sich im Laufe des Filmes, mit viel Witz und Humor, eben doch in mein Herz geschlichen. Positiv überrascht hat mich außerdem der gelungene Spagat zwischen Tier und intelligentem Sidekick in Bezug auf Abu und Jago. Ich habe herzlich gelacht, war gerührt und habe mit Jasmin gelitten. Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich den Film jedem empfehlen würde, der Lust auf ein witziges Musical hat und noch einmal ein paar Stunden in der magischen Welt von Agrabah verbringen möchte. Jemand der sich eine modernere Neuinterpretation der Geschichte aus 1001 Nacht gewünscht hat, ist auch mit dem Disney-Original gut bedient.

Birte Niedermeyer

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