24. November 2015 Johannes Wolters

Die INDAC Kritiken von Letty Felgendreher und Xenia Gesthüsen zu Pixars „Arlo & Spot“

Zwei Pixar-Langfilme in einem Jahr!
Mich betreffend war dies Grund zur Freude, wenngleich es auch auf eine seltsame Art und Weise leicht irritierend erschien, da die Veröffentlichungen in Deutschland auch relativ schnell hintereinander erfolgten.

Diesmal spielt sich die Geschichte allerdings nicht wie bei „Alles steht Kopf“ zumeist in jenem ab – sondern ist auf den ersten Blick einfach ein klassischer Familienfilm mit einer klassischen Erzählweise.

Es geht um Selbstentwicklung und das Meistern von Begebenheiten, denen man lieber aus dem Weg gehen würde.
Auch Verlust und Einsamkeit werden thematisiert.

In einer Alternativwelt zu unserer, nimmt Arlo, ein junger Apatosaurus – den Platz der Hauptfigur ein, sein menschlicher Weggefährte „Spot“ ist sein treuer Begleiter, der gewisse verhaltensbetreffende Gemeinsamkeiten mit denen eines Hundes besitzt, was auch dann und wann für unterhaltsame Momente eingesetzt wird.

So schlagen sich die Beiden durch eine Welt, von der sie niemals wissen, was sich ihnen gerade präsentiert – ob Freund oder Feind – oder irgendetwas dazwischen.

Apropos Welt – diese ist bemerkenswert realistisch gestaltet – und stellt einen deutlichen Kontrast zum Design Arlos und seiner Familie dar.
Während eigentlich alle Charaktere eine detaillierte ‚Besonderheit’ aufweisen, ist Arlo sehr simpel gehalten.
Das ist sicherlich gewollt – doch ich konnte nicht umhin, an einen Plastikdinosaurier für ‚die ganz Kleinen’ zu denken und hätte mir bei seinem Design vielleicht ein klein wenig mehr Detail/Besonderheit gewünscht.

Mit der ‚Einfachheit’ des Designs wurde jedoch allgemein gut und geschickt umgegangen und man findet auf jeden Fall einen hürdenlosen Zugang zum Charakter.

Die Geschichte ist nett, es gibt ein paar Parallelen zu dem ein oder anderen bekannten Animationsfilm, doch das tut dem Sehspaß keinen Abbruch.

Es ist ein schöner Abenteuerfilm für die ganze Familie, der gut unterhält und optisch sehr ansprechend ist.

Letty Felgendreher

arlo und spot

Vorab vielen Dank für die Einladung zum Screening! Wir haben die Vorstellung sehr genossen.

Da ich zuletzt vom neuen Pixar Film ,,Alles steht Kopf“ sehr beeindruckt war, hatte ich auch jetzt gewisse Erwartungen an ,,Arlo & Spot“.

Im Trailer war ich bereits von den nahezu hyperrealisitschen Hintergründen beeindruckt.
Er fasst die Geschichte in einigen prägnanten Bildern zusammen und macht Lust auf mehr. Man will die Hintergründe der Geschichte erfahren.
Der Film selbst benötigte für meinen Geschmack eine gewisse Anlaufzeit. Aber spätestens als Arlo und Spot sich zusammentaten, war ich mitten im Geschehen und habe mitgefiebert.
Die Handlung hat mich vor allem in den spannenden und traurigen Momenten sehr mitgerissen.

Die Geschichte an sich ist mir etwas zu abgedroschen. Sohn verliert Vater aufgrund seines Fehlverhaltens/einer Schwäche – es ist ein hartes Los, aber man denkt als erstes an ,,König der Löwen“.
Und auch die Entwicklung der Erdgeschichte ist mir etwas zu soft. Was wäre geschehen, wenn der Komet die Erde verfehlt hätte? Da spinnen in meinem Kopf noch viel mehr Möglichkeiten, als die einfachste: eben, dass die Dinosaurier als Farmer arbeiten und der Mensch eine Art Hund darstellt. Da scheinen die Produzenten den einfachsten Weg gegangen zu sein.
Trotzdem erfüllt die klassische Heldenreise auch in diesem Film seinen Zweck und lässt den Zuschauer mitfiebern.
Die Charactere und deren Animation finde ich sehr gut gelungen. Vor allem Spots Körpersprache (bspw. Szene – was ist eine Familie) ist beeindruckend rübergebracht.

Die Musik hat vor allem in den emotionel tiefgehenden Momenten nochmal extrem gepusht und ist generell sehr stark und gelungen.

Fraglich für mich ist, ob die Altersfreigabe ab 6 Jahren passend ist. Die Dramaturgie ist meiner Meinung recht harter Tobak für Kinder in dem Alter. Hinter uns im Saal saß ein Kind, das zweimal zu weinen anfing (Szene, in der Arlos Vater ums Leben kam, und Szene, in der Spot Arlo verlässt). Aber vielleicht war das auch eine Ausnahme und die heutige Generation kann so etwas besser wegstecken. Mich hätte dieser Film  in dem Alter auch schwer getroffen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Film zwar eine super Leistung darstellt (vor allem gestalterisch) und eine wichtige Botschaft vermittelt, aber leider im Vergleich zu ,,Alles steht Kopf“ etwas verliert. Vor allem weil die beiden Filme so kurz hintereinander liefen und man somit noch frisch geflasht war von Joy, Anger, Disgust und den anderen tollen Characteren.

xenia gesthuesen
ILLUSTRATION & DESIGN

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