1. September 2016 Johannes Wolters

Die INDAChs Kritik von Jan Walter zu „BEN HUR“

Jack Huston plays Judah Ben-Hur in Ben-Hur from Metro-Goldwyn-Mayer Pictures and Paramount Pictures.

Wer den alten Ben Hur Film (von 1959) kennt, wird sich schwer tun, die
kuerzere Neuverfilmung nicht mit dem Film von William Wyler zu
vergleichen, auch wenn es bereits 1925 (und 1907) einen Stummfilm
basierend auf Lew Wallace’s Roman „Ben-Hur: A Tale of the Christ“ zum
Thema gab. Einige Unterschiede in den Details sind mir sofort
aufgefallen.

Waehrend in der Verfilmung von 1959 sich ein Ziegel vom Dach loest und
somit eher zufaellig das Drama der Verhaftung Judah’s Familie und dessen
Verbannung auf die Galeeren ausloest, wird in der Neuverfilmung ein
(Pfeil und Bogen) Attentat auf den Gouverneur verwendet. Zwar ist Judah
auch hier eigentlich nicht verantwortlich fuer das Geschehen, hat aber
den Attentaeter bei sich versteckt und somit erscheint seine Mitschuld
an den Folgen groesser.

Auch die Rettung Jonah’s von den Galeeren verlaeuft etwas anders in der
Neuverfilmung. Waehrend in der Verfilmung von 1959 der roemische Konsul
Quintus Arrius alle Sklaven ausser Judah anketten laesst und ihm damit
das Ueberleben beim Sinken des Schiffes ermoeglicht, wird es bei der
Neuverfilmung dem Zufall ueberlassen, dass er mit dem Leben davon
kommt. Im alten Film rettet er zudem den Konsul und wird darauf hin als
dessen Sohn adoptiert, waehrend die Neuverfilmung ihn direkt auf den
Scheich Ilderim (Morgan Freeman) treffen laesst, der ihm letztendlich
das Wagenrennen gegen seinen Erzfeind (und ehemaligen Jugendfreund)
Messala ermoeglicht.

Auch die mehrfachen Begegnungen mit Jesus werden expliziter dargestellt,
im alten Film sind nur dessen Hand und Arm zu sehen. Beide Verfilmungen
lassen Judah Zeuge der Kreuzigung Jesus‘ werden. Im alten Film stirbt
Messala mit den Worten „the race is not over“, waehrend die
Neuverfilmung ein Happy End hat.

Beim Wagenrennen merkt man, dass der kasachisch-russische Regisseur
Timur Bekmambetow sich durch das Studium von Formel-1- und NASCAR-Rennen
auf den Dreh vorbereitet hat. Dazu wirkt das ganze in 3D natuerlich noch
wilder und brutaler, Sand wirbelt, Hufe schlagen auf den Boden, die
Karambolagen sind spektakulaer, aber auch die alte Fassung lies den
Zuschauer nicht kalt. Mir gefiehl, optisch, die in 3D eingefrorene Szene
aus dem Wagenrennen im Abspann am Besten …

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