Pressemitteilung – Mit der Bitte um Veröffentlichung
Ludwigsburg, den 24.10.2016. Das europäische Nachwuchsförderungsprogramm Animation Sans Frontières (ASF) brachte frischen internationalen Wind ins Ländle: 16 angehende Technical Director, Animation Director, Producer und Autoren aus Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Ungarn waren die letzten vierzehn Tage am Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg zu Gast, darunter auch zwei Alumni der Filmakademie. Gemeinsam nahmen sie an Seminaren und Workshops international renommierter Gastlehrender teil, lernten den Animations- und VFX-Standort der Region Stuttgart und die Start-up-Szene bei Studiobesuchen kennen, und entwickelten in Hackathons (siehe unten) innovative Gadgets. Nicht für alle ist es der erste und letzte Besuch in Ludwigsburg: Das Animationsinstitut stellt einem glücklichen ASF-Absolventen einen Arbeitsplatz in Aussicht, um ein europäisches Animationsprojekt weiter zu entwickeln.
Wie schon in den Vorjahren bildete Ludwigsburg den Auftakt von Animation Sans Frontières, das von
Creative Europe gefördert wird. Dabei bietet ASF internationalen Alumni bereits zum 9. Mal einen fundierten, praxisnahen Einblick in die Entwicklung und Produktion animationsbasierter Formate in Europa und möchte dazu anregen, eigene Projekte voranzutreiben. Innerhalb eines halben Jahres absolvieren die ASF-Teilnehmer dazu thematisch
unterschiedliche Module an vier der renommiertesten Filmhochschulen im Animationsbereich: The Animation Workshop in Viborg/Dänemark, GOBELINS l’école de l’image in Paris/Frankreich, der Moholy-Nagy University of Art and Design in Budapest/Ungarn und am Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg. Einige Teilnehmer haben anschließend die Möglichkeit, an der Cartoon Movie in Lyon (1.-3.3.2017) oder der FMX 2017 (2.-5.5. 2017) in Stuttgart teilzunehmen.
Für Tina Ohnmacht, die das Programm für die deutsche Seite seit acht Jahren am Animationsinstitut betreut, ist die Ausbildungsmaßnahme eine Ausnahme-Förderung mit Alleinstellungsmerkmal:
Animation Sans Frontières ist einzigartig, weil es die Kompetenzen von vier der besten Animationsschulen in Europa bündelt und den jungen Animationsprofis die Chance bietet, ihre Projekte auf internationalem Niveau auszuarbeiten. Gleichzeitig können die Teilnehmer vier unterschiedliche Regionen und deren spezifische Produktionsgegebenheiten kennenlernen.
Am Animationsinstitut selbst wurde das Modul „Frische Ideen für neue Formate – wie sich Technologien kreativ nutzen lassen“ ausgerichtet, in dessen Rahmen die jungen Animationstalente verschiedene Technologien kennenlernen und ausprobieren konnten. Das Herzstück des zweiwöchigen ASF-Aufenthaltes war ein dreitägiger Hackathon in Kooperation mit dem Ludwigsburger Projekt Tinkertank, das in diesem Jahr mit dem BKM-Preis für Kulturelle Bildung ausgezeichnet wurde und Kinder für den kreativen Umgang mit Technik und Medien begeistern möchte. Während des Hackathons konnte der Nachwuchs mit Stop-Motion in 360 Grad, VR-Anwendungen und Physical Computing (Arduino) experimentieren – und kreierte dabei einen projektionsbasiertes, interaktives Stammesritual, einen 360-Grad ASF-Promo-Clip, kleine DYI-Arduino-Synthesizer sowie eine VR-Erfahrung, die die Grenzen der Sinneswahrnehmung auslotet.
Dank seines vielseitigen, interdisziplinären Konzeptes und seiner internationalen Ausrichtung kann ASF inzwischen auf zahlreiche Erfolgsgeschichten zurückblicken. So finden sich unter den Absolventen des ASF-Programms zum Beispiel Réka Bucsi, deren Diplomfilm Symphony no. 42 2014 einen der begehrten Plätze auf der Oscar Short List erhielt, und Simon Rouby, dessen Indie-Animationsfilm Adama 2015 europaweit in den Kinos lief. Auch Linus Stetter, der 2015 sein Studium an der Filmakademie mit dem Diplomprojekt Morphies abschloss, konnte seine Karriere maßgeblich vorantreiben: Ein erfolgreicher ASF-Pitch war der erste Schritt zur Realisierung des Kurzfilms MATCHWINNER, den er 2016 zusammen mit dem Institutsalumnus Paul Maresch für den Disney XD Channel umsetzte.