3. August 2017 Johannes Wolters

Apes. Together. Strong! Hier die INDAChs Kritik von Thomas Hansen zu „Planet der Affen – Survival“

Evolution. Inhaltlich wie technisch geht es im dritten Teil der Reihe zügig voran.

„War for the Planet of the Apes“ ist eine perfekte Illusion und herausragende Fortsetzung des Franchise. Nach nur wenigen Minuten denkt man nicht mehr an Umsetzung oder Renderzeiten, sondern man folgt fasziniert der Handlung, fühlt Emotionen und hört auf technisch zu hinterfragen. Das ist eine bemerkenswerte Leistung, denn ein Gros des Filmes besteht aus digitalen Affen, welche anhand von Motion-Capture-Daten von Schauspielern wie Andy Serkis (Caesar), Karin Konoval (Maurice) oder Terry Notary (Rocket) auf digitale Doubles im Computer übertragen wurden.

Das Zusammenspiel der menschlichen Protagonisten Woody Harrelsen (Colonel) und Amiah Miller (Nova) mit den digitalen Tieren – deren Dialoge und Wendungen ziehen den Zuschauer konstant in den Bann und spätestens mit dem Erscheinen des „Bad Ape“ (Steve Zahn) sorgt etwas Humor für eine wunderbar ausgeglichene Mischung der Charaktere, deren humane Züge oftmals täuschend menschlich rüber kommen. Der Plot ist nicht vorhersehbar, die Schauplätze und CG-Welten sind aussergewöhnlich und so echt, dass gelegentlich „Vordergrund-Dummies“ wie z.B. „Felsen“ schon fast zu banal wirken. Einziger Wehrmutstropfen wäre die Musik, welche anfangs leider etwas blechern und unausgewogen wirkte, auch wenn die Motive durchaus passend waren und Caesars Thema gar nicht oft genug vorkommen kann.

CGI -„Kinderkrankheiten“ wie fehlende Interaktionen von Fell mit Schnee oder Wasser (wie z.B. noch in Disney’s Dschungelbuch-Remake) wurden ausgemerzt; es ist das detailreichste, interaktivste und glaubwürdigste digitale Fell, das wir je gesehen haben. Der von Weta entwickelte „Manuka-renderer“ meistert problemlos feinste, schneebedeckte, naße oder gar blutige Haare mit physikalisch korrekter Lichtbrechung und wunderschönen Unschärfen. Ganz klar eine Detailgenauigkeit und -verliebtheit, die neue Massstäbe setzt. Irrwitzigerweise scheinen lediglich reitende Affen nicht wirklich glaubhaft übermittelt werden zu können, denn obwohl deren Bewegungen perfekt mit den gefilmten Reitern übereinstimmen, scheinen die Größenverhältnisse von Beinen und Oberkörpern der Affen auf Pferden einfach einen seltsamen Eindruck zu hinterlassen.

Thomas Hansen

Ansonsten lässt die Kombination von schauspielerischer Leistung und technisch einwandfreier Umsetzung keinerlei Wünsche offen und ist absolut sehenswert, für VFX-Artists sogar Pflichtprogramm. Wenngleich der Film nachträglich konvertiert wurde ist die Stereo-3D-Variante alleine wegen der Tiefe des Schauplätze und geschickt gewählter Einstellungen durchaus ein Mehrwert. Von den wundervoll anzusehenden Schneekulissen mal ganz abgesehen.

Abschliessend bliebe noch die Zusammenarbeit von 20th Century Fox mit dem Jane-Goodall-Institute hervorzuheben, welche in einem gemeinsamen Videobeitrag zur Erhaltung der Natur und einem verantwortungsvolleren Umgang mit allen Lebewesen anstossen.

Es wäre sehr wünschenswert, wenn durch diesen Film ein neues Bewusstsein für Tiere und eine neue Wertschätzung für unsere Natur entstünde; denn auch das ist eine Message des Filmes:

Dass „no animals were harmed during this production“ auch für unseren Alltag gelte.

Earth. Together. Strong.

Unbedingt im Kino ansehen!

Thomas Hansen (Compositor)

(LinkedIn)

, , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert