27. September 2018 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Moritz Mayerhofer zu Brad Birds „Die Unglaublichen 2“

Lange habe ich es nicht für möglich gehalten.
Doch mit „Incredibles 2“ hat Pixar den Weg fortgesetzt den es mit „Monster Universität“ und „Finding Dory“ schon vor längerer Zeit eingeschlagen hat: Fortsetzungen für Filme die an sich auch gut alleine dastehen könnten. Nun steht (für manche stand) Pixar für den ultimativ unterhaltsamen Animationsfilm der sowohl visuell als auch storytechnisch höchsten Genuß bietet. Wer anderes darf sich also an ein solch gewagtes Vorhaben machen?

„Incredibles 2“ knüpft nahtlos da an wo der Vorgänger aufgehört hat.Der Underminer greift die Stadt an – und wer sonst als die beste Superfamilie der Welt kann ihn stoppen?Wir werden sofort hineingerissen in ein buntes Abenteuer voller Actio n und Humor in dem die Superfamilie nicht nur die Welt gegen einen Bösewicht retten muss, sondern auch die Ehre der eigentlich verbotenen Superhelden wiederherstellen muss. Dabei hängt natürlich der Haussegen etwas schief und muss vor dem Bewältigen aller Probleme erst einmal gerettet werden.

Moritz Mayerhofer

„Incredibles 2“ arbeitet ganz hervorragend mit den Themen einer modernen Familie. Die Frau steigt wieder in den Beruf ein und der einstige Alpha-Mann muss sich zu Hause um die Kinder kümmern.
Es entstehen herrlich lustige Situationen in denen schief geht was schiefgehen kann. Nicht nur die neu entdeckten Kräfte von Baby Jack-Jack, dessen Kurzfilm „Jack-Jack Attack“ ein guter Vorgeschmack davon ist, sondern besonders die Allerweltsprobleme der anderen Kinder machen den Film emotional so greifbar und nachvollziehbar.
Schon im ersten Teil waren es die menschlichen Aspekte die den Film „SUPER“ gemacht haben und weniger die Kräfte der Helden.

Ähnlich wie bei „Toy Story 3“ mit dem ein sensationeller Höhepunkt der Trilogie entstand, ist auch „Incredibles 2“ eine wertvolle Ergänzung dieser Superhelden-Geschichte. Nachdem der Film wirklich gut ist und zudem auch noch extrem erfolgreich, warten wir sicher nicht nochmal 14 Jahre bis zu einem dritten Teil! Auch wenn Fortsetzungen – wie hier – funktionieren können, braucht es gute Gründe dafür! Bleibt abzuwarten wie „Toy Story 4“ und „Up 2 – Volles Roäh“ (kleiner Spaß) werden.

„Incredibles 2“ ist ein herrlich unterhaltsamer und dynamischer Film, der mich aber im Vergleich zu seinem Vorgänger trotzdem nicht mehr so extrem mitgerissen hat. Doch dann gebe ich mir eine Ohrfeige und erinnere mich wieder daran auf welch unglaublich hohen Niveau der Film arbeitet.
Nur ein Bruchteil (!) von dieser erzählerischen Qualität, Dynamik und Emotionalität wäre ein Segen für den deutschen Animationsfilm! Aber das ist ein anderes Thema.

Moritz Mayerhofer
www.studionice.de

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