5. Mai 2022 Johannes Wolters

Die INDAC Kritik von Sarawut Nakpee zu Sam Raimis „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“

Vorab ein toller Film! Ich bin ohne Erwartung hinein gegangen und habe weder Trailer oder sonstiges vor dem Film gesehen oder gelesen. Ich muss jedoch zugeben, dass es echt schwer war in diesem Fall eine Kritik ohne Spoiler zu schreiben.

Der Film legt ein Tempo vor, der wohl jedem mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne eine Freude bereiten wird. Aber auch eingefleischte MCU-Fans und Andere werden daran ihre Freude haben. Es gibt keine unnötig langen “Storyaufbau-/Hintergrund-Phasen, wo das Geschehen bekanntermaßen langsamer ist. Aber auch keine unnötig schnellen Schnitte um irgendwas zu kaschieren.

Nach der typischen Marvel-Logoanimation geht die Action auch gleich los. Der Zuschauer wird wortwörtlich gleich ins Multiversum hineingeschmissen.

Die Story spielt Zeitlich nach den Geschehnissen der Serie “Wanda Vision”. Auf der Flucht vor einem Dämon, öffnet America Chavez (Xochitl Gomez) aus Angst und Panik heraus ein Portal und kommt so zur Erde des uns bekannten Dr. Strange (Benedict Cumberbatch), der sie mit Hilfe von Wong (Benedict Wong) und den Magiern zu beschützen versucht. Später stoßen Christine Palmer (Rachel McAdams), Wanda Maximov/Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Karl Mordo (Chiwetel Ejiofor) dazu.

America besitzt die Gabe Portale in andere Universen zu öffnen und somit in diese zu Reisen. Diese Gabe möchte sich der Hauptbösewicht des Films aneignen, was dabei aber America töten würde.

Der Film fängt rasant an und wird erst nach dem Höhepunkt/Auflösung zum hin Ende erst langsamer.

Regisseur Sam Raimi und Drehbuchautor Michael Waldron haben einen Film geschaffen, der dem Kinobesucher permanent unter Spannung setzt. Untermalt und verstärkt wird dies durch die Musik von Danny Elfman. Der Film ist pures Popkornkino, mit nur sehr kurzen Verschnaufpausen im guten Sinne. Es gibt, wie bei den Marvel-Trickfilmen über das Multiversum, alternative Versionen der bekannten Superhelden des MCU, die bei dem einen oder anderen MCU-Fan ein Schmunzeln herbeiführen werden.

Auch ist der Film einen oder zwei Zacken brutaler als der erste Teil. Es gibt viel mehr Tote und vor allem unerwartet und plötzlich, jedoch ohne dafür zu blutig oder splatterhaftig zu werden. Vom Horror-aspekt her, was ohnehin neu und untypisch für einen Marvel Film ist, erinnert mich der Film eher an “Darkman” (1990) mit Liam Neeson oder Armee der Finsternis (1992) mit Bruce Campbell. Auch hier hatten Sam Raimi und Danny Elfman zusammengearbeitet. Auch Bruce Campbell’s Cameo erinnert eher an die “Tanz der Teufel”-Trilogie 😀

Sarawut Nakpee

Überraschend viele und unvorhersehbare Plot Twists….mehr kann ich euch darüber nicht erzählen ohne zu spoilern.

Schauspielerisch gibst auch nix zu meckern. Die Witze zwischen den Buddies, Benedict Cumberbatch und Benedict Wong sind immer noch lustig. Elizabeth Olsen ist als Scarlet Witch und als Gegengewicht zu Doctor Strange sehr überzeugend. Für Xochitl Gomez, die America Chavez spielt, ist es eine gelungene Einführung in die MCU.

Es gab nur 2 klitzekleine kurze Szenen, die für mich nicht stimmig waren. Am Anfang als ein Motoradfahrer in das Monster, das hinter America Chavez her ist, hineinfährt. Wo unlängst alle Menschen in der Nähe die Gefahr erkannt haben und schreiend weggelaufen sind.

Und etwas später in Kamar-Taj, wo es kurz vor einem Kampf zwischen “Gut und Böse” steht, gehen im Hintergrund einige Einwohner ganz gemütlich ihren Weg entlang obwohl alles im Vordergrund bereits Bewaffnet und in Alarmbereitschaft ist. War wohl eine Crowdsimulation, die eher für eine friedliche Zeit animiert worden war.

Anfangs fand ich es etwas Schade, dass die kaleidoskopartigen Effekte, die es im ersten Teil gab, diesmal nur sehr minimal vorkamen. Sich auf- und ein-faltende Räume und spiegelartig zerbrechende Realitäten kamen weniger vor. Diesmal war es deutlich weniger psychedelisch als beim Vorgänger, was jedoch für mich durch das Tempo und die Geschichte dann ausgeglichen wurde. Das Colorgrading und Licht waren meiner Meinung nach einwandfrei. Die Zeit verging wie im Flug.

Wenn ich mir den Film nochmal ansehe, würde ich weniger Trinken. Ich glaube ich habe einige wenige Minuten verpasst. 😀

Sarawut Nakpee

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