24. Dezember 2016 Johannes Wolters

Die INDACHS Kritik von Christian Effenberger zu Disneys „VAIANA“

Disney’s neuester Film über die 16-Jährige Häuptlingstochter Vaiana überzeugt und besitzt eine wunderbar universelle und runde Geschichte, die nicht nur im pazifischen Setting funktionieren würde.

Natürlich wird wieder an einigen Stellen gesungen, doch bringen die diesmal u.a. sehr eingängingen Songs den Figuren mehr Tiefe und lassen (im Gegensatz zu z.B. Die Eiskönigin) schlüssige Taten folgen, welche die Handlung vorantreiben.
Wenn aber dabei die Kulturtänze und Lieder der ozeanischen Inselbewohner aufgegriffen, und mit westlichen Pop bis zur Oberkante aufgeschäumt werden, ist man hin- und hergerissen, ob dieser Mix wohl so in Ordnung geht.
Liest man aber, dass für den Film extra ein Expertenteam (Anthropologen, Lunguisten, Seefahret-Fachleute etc.) aus der Region für die Entwicklung des Filmes zusammengestellt wurde, kann man zumindest auf fachlichlicher Ebene grobe Schnitzer ausschliessen. Am Ende ist es dann doch Geschmackssache.

Mit einigen für Disney ungewöhnlich direkten Gags und einer gesunden Portion Selbstironie, wird man meistens vor dem Abdriften in zu viel Ozeanromantik bewahrt und zurück in die Geschichte geholt.

Diese läßt keinen Erzählstrang offen und ist wunderbar visuell erzählt. Z.B. ersetzen Mauis Tattoos die üblichen Rückblenden ohne dass man die aktuelle Szene verlassen muß und man bleibt gefühlt immer am Puls der Handlung. Sein ebenfalls tätowiertes Mini-Alter-Ego auf seiner linken Brust zeigt charmant entlarvend, ohne aufdringlich zu sein, was hinter der harten Schale Mauis steckt.

Alles in allem geht man am Ende (wenn man den Abspann für eine kleine Bonusszene abgewartet hat) bestens unterhalten mit mindestens einem Ohrwurm aus dem Kino.

Christian Effenberger
Animation | Illustration

c/o serial killustrators
www.chriseff.de

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