30. März 2017 Johannes Wolters

Die INDAChs Kritik von Sarah Nolte zu Paramounts „Ghost in the Shell“

Endlich ist es soweit, die lang erwartete Realverfilmung von Ghost in the Shell läuft in den Kinos.

Im Internet liest man dazu sehr gespaltene Meinungen. Die einen freuen sich drauf, andere finden immer wieder Sachen über die sie sich aufregen.

Unter anderem wäre Scarlett Johansson keine passende Besetzung für Major Kusanagi, da sie ja keine asiatische Herkunft vorzuweisen hat.

Eine Realverfilmung ist immer eine schwierige Sache, vor allem wenn es eine große Fangemeinde gibt. Jeder geht mit anderen Erwartungen in den Film. Manche wollen eine strikte 1 zu 1 Umsetzung, andere einfach einen tollen Film in dem Franchise.

Ghost in the Shell ist keine strikte 1 zu 1 Umsetzung und ich selber bin darüber auch sehr froh.

Nachdem ich den Film gesehen habe konnte ich ihn zur Vorlage nicht bewerten, da ich diese schon länger nicht gesehen habe und damals auch eher nebenbei geschaut habe. Also hieß es nach dem Kino die Anime Adaption nachholen. Ich habe mir den ersten und zweiten Film angesehen und feststellen können das es aus beiden Anime Teile in den Film geschafft haben.

Doch es wurde auch zu einer neuen Geschichte mit anderen Schwerpunkten, die meiner Meinung nach den Film für nicht Fans auch etwas verdaulicher machen.

Die menschliche Seite des Majors wird durch Scarlett Johansson sehr gut rüber gebracht.

Nachdem sie zu einem Cyborg mit einem Ghost gemacht wurde verfolgt sie nicht nur strikt die Befehle, sondern hinterfragt oft ihr Dasein und ihre Erinnerungen. Dieses hinterfragen wird noch stärker als das Bild eines Tempels durch Glitches immer wieder vor ihren Augen erscheint.

Die Frage wer sie wirklich ist wird auch mit der Begegnung des Puppetmasters immer größer. Denn irgendwas scheint sie zu verbinden und der Major scheint nicht, wie bisher gedacht, die Erste ihrer Gestalt zu sein.

Mit Batou hat sie einen treuen Partner an ihrer Seite, der jedoch am Anfang mehr Mensch ist, anders als im Anime. Erst durch einen Unfall bei einer Mission bekommt er sein bekanntes Aussehen.

Dieses miterleben der Geschehnisse und Veränderungen lässt einen mehr in die Charaktere eintauchen.

Auch die Umgebung, vor allem die Stadt, fand ich sehr schön umgesetzt. Die Wirkung der zukünftigen und technitisiert überladenen Welt war im Anime sehr bedrückend, im Film ist es im groben nicht anders, sie wirkt aber auch lebendiger und etwas freundlicher. Nicht zuletzt durch die schönen Koi-Karpfen die durch die Straßen schwammen.

Im großen und ganzen ist Ghost in the Shell ein guter Film, den man sich auch im Kino ansehen kann. Für echte Fans wird aber sicher die ein oder andere Enttäuschung nicht ausbleiben.

Übrigens wird die Besetzung von Scalrett Johansson und nicht einer asiatischen Schauspielerin auch im Film bzw. in der Geschichte stimmig eingefügt.

Sarah Nolte, Leipzig

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